Indikan- und Skatolnachweis Harndiagnostik

UriColor – Überschichtungsreaktion des Harns

Bei funktionellen Störungen des Magen-Darmtraktes, werden viele Gifte (Stoffwechselprodukte von Darmbakterien) während der Verdauung freigesetzt, was zu folgenschweren Fäulnis- und Gärungsprozessen führen kann. Bei der fauligen Zersetzung von Eiweiß, welches nicht rechtzeitig verdaut wurde, entstehen hochgiftige Abbauprodukte.

Ein gesunder Darm mit einer stabilen Mikroflora verfügt über eine natürliche Barrierefunktion. Fällt bei einer länger bestehenden Überforderung die Darmschleimhaut als Schutzzone aus, so gelangen die enterotoxischen Stoffe zunächst in das Lymphsystem des Darmes. Die hier entstehenden Schäden sind nicht zu unterschätzen, wenn man bedenkt, dass sich 80 % aller Immunzellen des Körpers in der Darmwand und in den angelagerten Lymphknoten befinden. Von dort aus werden die giftigen Substanzen über die Pfortader zur Leber weitertransportiert.

Ist die Leber durch die heranflutenden Stoffe in ihrer Entgiftungsfunktion überfordert, so gelangen die Fäulnisprodukte in den großen Blutkreislauf und richten nun im gesamten Körper Zerstörung an. Nachdem die giftigen Substanzen letztendlich über die Nieren ausgeschieden worden sind, können diese im Urin mit Hilfe des Indikan-Tests nachgewiesen werden.

Aus gutem Grund werden die Fäulnisprodukte beim Indikan-Test nicht direkt im Darm gemessen, weil dies alleine noch nicht tragisch wäre. Lassen sich die Fäulnisprodukte jedoch im Urin nachweisen, dann ist das im Indikan-Test gemessene Vergiftungsgrad für die gesamten Stoffwechselvorgänge des Körpers bedeutsam.

Sichtbare Ringe bei der Überschichtungsreaktion

Indikan- und Skatolnachweis

Bei bakteriellem Abbau des Eiweißes im Darm entstehen Tryptophan und Indol. Zwei Abbauprodukte, Indikan und Skatol, lassen sich als Ergebnis von Fäulnisprozessen in der Unterschichtungs-reaktion gut darstellen. Sie bilden blaue (Indikan) und rote (Skatol) Farbringe aus und sind Hinweis auf Dysbakterien, Mykosen und Darmverschluß (Ileus). Einengungen des Darmlumens, die zum Ileus führen und meist von raumfordernden Prozessen des Darmes oder der benachbarten Organe ausgehen, führen zum Anstieg von Skatol.

Renale Eiweißverluste

Die Unterschichtungsreaktion gibt uns auch Hinweise auf Plasmaproteine, die die Nierenschranke passieren. Nach einigen Minuten bildet sich an der Grenzfläche zwischen Urin und Reagenz eine undurchsichtige, weiße Scheibe als Nachweis für den pathologischen Eiweißgehalt des Urins.

Gallenfarbstoffe

Bilirubin, Urobilin, Urobilinogen und Stercobilin sind Gallenfarbstoffe, die durch den Abbau des Blutfarbstoffes entstehen. Bilirubin ist im Urin vermehrt nachzuweisen, wenn der Galleabfluß in den Darm behindert ist. Urobilinogen ist ein darmbakterielles Abbauprodukt des Gallenfarbstoffes Bilirubin und wird über den enterohepatischen Kreislauf wieder zur Leber zurückgeführt. Erhöhungen des Urobilinogengehaltes im Urin sind Hinweise auf Lebererkrankungen und Störungen des Rücktransportes vom Darm zur Leber. Bilirubin erzeugt in der Unterschichtung grüne Ringe, Urobilinogen dagegen dunkelgelbe bis braune Ringe.

Angezeigt bei:

Darmtherapie

Nebennebenierenschwäche

Adrenalindominanz

Allergien

Gewichtszunahme

Kinderwunsch

 

Kosten 40 €

Material: Morgenurin

 

 

HPU/KPU

Hämopyrrollaktamurie (HPU) und Kryptopyrrolurie (KPU)

HPU und KPU sind Störungen des Häm-Stoffwechsels und werden zu den Porphyrien (Porphyrinopathien) gezählt. Es kommt zur vermehrten Ausscheidung von Pyrrolen im Urin. Gleichzeitig gehen die Mikronährstoffe Mangan, Zink und Vitamin B6 massiv verloren.

HPU ist eine vererbbare Stoffwechselkrankheit, die vornehmlich bei Frauen vorkommt. Die Abkürzung steht für Hämopyrrollactamie. Der Hämopyrrollactamiekomplex wird auch als HPL bezeichnet und besteht aus Hydroxy-2, 3- Dimethylpyrrolidine-5 und Hydroxyhämopyrrollin-2-on komplexiert mit Pyridoxal-5-Phosphat und Mineralien wie Zink und Mangan.

Bei der HPU wird mit dem Urin eine erhöhte Menge an Pyrrolen ausgeschieden. HPU ist eine biochemische Variante, wobei der Hämopyrrollactamkomplex in erhöhter Konzentration mit dem Urin ausgeschieden wird. HPU kann am besten als familiäre doppelte Defizients (erblich bedingte Defizite) von Zink und Pyridoxal-5-Phosphat (Aktives Vitamin B6), die mit der Ernährung nicht aufzufüllen sind, erklärt werden.

Das Krankheitsbild ist stressinduziert (beeinflussbar). Beim genannten Stress denkt man nicht alleine an psychischen Stress; aber auch an physischen Stress, zum Beispiel Grippe, Brandwunden und Darminfektionen können diese Krankheit induzieren (beeinflussen).

Mehr zur Stoffwechselstörung: HPU/KPU

Laborkosten: ca. 25 €

Musterbefund: Musterbefund_HPU KPU

Material: Morgenurin